Tee, wie ihn die Ostfriesen trinken

Zubereitung

• 1.Bei meinem Ostfrieslandurlaub kam ich als Teetrinkerin natürlich nicht drum herum, mir das Teemuseum anzusehen ............. und zu meinem Glück, gab es da auch gleich noch eine Einführung in die Gepflogenheiten der ostfriesischen Teetrinker-Zeremonie dazu. Ich muss gestehen, dass ich die Ostfriesenteemischung pur bisher nicht sonderllich mochte, doch nachdem ich daran teilhaben durfte, wie man diesen Tee "nun wirklich zelebriert", kann ich es jedem nur wärmstens ans Herz legen :O).

  2.Teetrinken ist bei den Ostfriesen eine tägliche Zeremonie, die mindestens zwei Mal täglich durchgeführt wird: von 10 - 11 Uhr vormittags und von 15 - 16 Uhr nachmittags ....... wobei zu jeder Teepause mindestens 3 Tassen Tee gehören. Unzertrennlich mit Tee und Ostfriesland verbunden: "Kluntjes", also der Kandiszucker - und "Wulkje", die Sahnewolke.

  3.Die Teestunden erinnern einen einen gemütlichen Kaffeklatsch - aber Vorsicht, auch beim "Klönsnack" gibt es Regeln: Der Tee wird beispielsweise nie mit dem Löffel umgerührt - hier hat der Löffel eine ganz andere Bedeutung ........ der Löffel in die Tasse gelegt signalisiert dem gastgeber, dass man keinen Tee mehr haben möchte. Außerdem sollte man erst zur Tasse greifen, wenn einen der Gastgeber dazu auffordert - alles andere bezeichnet man als "barbarisch".

  4.Nun geht es los :O)................... Pro Tasse wird jeweils 1 TL der Teemischung in die Teekanne gefüllt und mit kochendem Wasser aufgegossen - belebend: 3 Minunten ziehen lassen; beruhigend 5 Minuten ziehen lassen. Die Teeblätter bleiben jedoch in der Kanne.

  5.Um das ganze heiß zu halten, kommt die Kanne auf ein Stövchen, fürher von den Ostfriesen auch "Kom-fohr" genannt.

  6.Nun kommt in die Teetasse so viel Kandis, wie es einem beliebt. Dann wird der heiße Tee darüber gegossen, so dass es ordentlich knistert.

  7.Zum Schluss kommt mit dem "Wulkjeloepel", einem kleinen Schöpflöffel (wobei man uns in der Teezeremonie versicherte, dass es ein normaler Teelöffel oder auch das herkömmliche Milchkännchen genauso tut und seinen Zweck erfülltt :O)) ein Wölkchen Sahne darauf ...... auch hier kann man nach Belieben mehr oder weniger Sahne nehmen.

  8.Teekenner rühren den Tee nicht um. Sie genießen erst das herbe Teearoma, dann die feine Allianz von Teearoma und Sahne und zum Schluss die Süße des Kandis.

  9.Ich gestehe :O)...............zuhause war ich Teebanause und habe den Tee umgerührt, damit ich von allem etwas genießen konnte - zeitglich und nicht nacheinander :O).

• Rezept melden

  Rezept bewerten

  Rezept von rattenfloh
  vom 13.08.2009

  
• Weiterlesen