Zutaten für 4 Personen
Jägerschnitzel (panierte Jagdwurst) | |
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Jagdwurst (à 8 Scheiben - ca. 1 cm dick, etwa 6 cm Durchmesser) | 400 gr. |
Margarine | 80 gr. |
Ei(er) | 2 |
Mehl | 4 EL |
Paniermehl | 4 EL |
DDR-Tomatensoße | |
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große Zwiebel | 1 |
Butter | 100 gr. |
Mehl | 2 EL |
Tomatenmark (gehäuft – etwa 150 g) | 2 EL |
Tomatenketchup (am besten klassischen Ketchup aus Werder) | Flasche |
Wasser | 250 ml |
Salz | etwas |
Pfeffer aus der Mühle, schwarz | etwas |
Zucker | etwas |
Spirelli | |
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Spirelli (hier »Schlemmerliebling« aus Riesa oder andere Nudeln) | 400 gr. |
reichlich Wasser | etwas |
Salz | etwas |
Kochbar empfiehlt
Zubereitung
- Vorbereitung:
- 20 Min
- Garzeit:
- 20 Min
40 Min
1.Vorbemerkung zum Jägerschnitzel: Wer hier ein Schnitzel mit Pilzen erwartet – der irrt! Das Kultgericht wird mit panierten Jagdswurstscheiben serviert, resultierend aus dem zusammengesetzten Substantiv JAGD-Wurst.
Jägerschnitzel
2.Die Jagdwurstscheiben wie in der Zutatenliste aufgeführt nacheinander in Mehl wenden, überschüssiges Mehl abklopfen, durch das Ei, was vorab mit einer Gabel gut verschlagen wurde, ziehen und rundum mit den Semmelmehl panieren. Die Panade gut fest drücken.
3.In einer entsprechend großen Pfanne die Margarine bei mittlerer Hitze auslassen und die panierten Jagdwurstscheiben von beiden Seiten schön hellbraun ausbacken. Dabei mehrmals wenden. Dies dauert etwa 6 – 8 Minuten, je nach Fett-Temperatur.
DDR-Tomatensoße
4.Zwiebel schälen und klein würfeln. Die Butter in einem Kochtopf auslassen, Zwiebel zufügen und glasig anschwitzen. Das Mehl einstreuen und eine helle Mehlschwitze zubereiten. Dann das Tomatenmark zugeben, unter das Gemisch rühren und nach und nach unter rühren stetig das Wasser zugeben, bis eine sämige Basissoße entsteht. Etwa 20 Minuten köcheln, damit der Mehlgeschmack verschwindet und die Soße gut bindet. – Schließlich den Ketchup dazu geben, alles noch etwa 5 Minuten leicht köcheln und zum Schluss mit Salz und frisch gemahlenen Pfeffer abschmecken. (TIPP: Statt Salz Instand-Gemüsebrühe verwenden)
Spirelli
5.Spirelli, oder beliebig andere Nudeln in reichlich Salzwasser nach Packungsanweisung garen. Dann in einen Durchschlag geben und das Kochwasser damit abgießen.
Anrichten
6.Spirelli auf vier tiefe Teller verteilen, die Tomatensoße darüber geben und je zwei Jägerschnitzel anlegen. – Wer mag, kann über das Gericht noch geriebenen Hatkäse streuen, was aber im Original nicht üblich ist.
Historischer Hintergrund
7.Jagdwurst mit Tomatensoße und Nudeln waren und sind Kult und Tradition zugleich in der DDR gewesen und auch noch jetzt in der Gegenwart. Ob zu Hause, in der Betriebskantine, im Betriebskinderferienlager oder in der Schulspeisung; in der Schulküche frisch gekocht. – Es war wohl landauf, landab weit damals das bekannteste Gericht - und es schmeckte! Dies zweifelsfrei, denn auch heute in der Gegenwart ist es in Gaststätten, ob in der Stadt oder der Autobahn immer wieder oft zu finden. – Dies befand auch vor nicht langer Zeit der bekannte Fernsehkoch Björn Freitag, als er einen Trip in die traditionelle Ostdeutsche Gastronomie machte: In einer Gaststätte hatte der Küchenchef die Absicht, Jägerschnitzel zuzubereiten. Unter den Augen von Freitag sagte er: »Zuerst machen wir die Schnitzel!« – und zog eine passable Jagdwurst hinter seinen Rücken hervor. – Das Entsetzen in den Augen Freitags war offensichtlich! Beim verkosten aber des Tellers mit der panierten Wurst, der Tomatensoße und den Nudeln sagte dieser dann verblüfft: »Das schmeckt ja erstaunlich gut!« – und mümmelte mit Behagen den Teller leer ... – Nun ist beileibe panierte Wurst keine Erfindung der Ostdeutschen. Auch in Bayern werden nicht selten Scheiben von Leberkäse paniert und mit bayrischen Kartoffelsalat und bayrischen Krautsalat verspeist. Der Unterschied im Gegensatz zu Jagdwurst ist nur jener, dass unterschiedlich gewürzt wird, der Leberkäse gebacken und die Jagdwurst gebrüht wird, das Fleischbrät ist fast identisch. – Selbst in Italien wird die berühmte italienische Wurst Mortadella aus der Hochburg der Emilia-Romagna auch manchmal paniert und als Antipasti als »Mortadella fritte« gereicht. – Also einfach einmal das Ostdeutsche Rezept nach kochen! – Der Traditionalist wünscht damit zum Schluss allen – lasst es euch schmecken!
- Rezept meldenRezept bewertenRezept von T****t
vom
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