Zutaten für 12 Personen
Senfgurken alter Spreewälder Art | |
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gelb-grüne Schälgurken (Schmorgurken) vom Feld | 4 |
Zucker | 10 EL |
Senfkörner | 100 gr. |
Lorbeerblätter | 4 |
Pfeffer | 1 EL |
Branntweinessig (10% Säure) | 375 ml |
Salz | 3 EL |
mittlere Zwiebeln | 4 |
frische Stengel Gurkendill | 3 |
Meerrettich von einer Stange | 12 cm |
Optional | |
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Zweige Estragon | 5 |
Piment | 1 EL |
Kochbar empfiehlt
Zubereitung
- Vorbereitung:
- 30 Min
- Garzeit:
- 30 Min
1 Std
SENFGURKEN ALTER SPREEWÄLDER ART
1.Am besten eignet sich zum Einlegen, besonders für eine größere Menge, ein Gärttopf. Für eine kleiner Menge ist ein Steinguttopf auch gut geeignet. (Bild 2)
2.Die Gurken waschen und schälen. Das Kernfleisch ausschaben und die Gurken in größere Stücke schneiden. Zwiebeln in halbe Ringe teilen. Meerrettich schälen und grob reiben. Vom Dill die Dolden abschneiden und die Stängel in Stücke.
3.Gewürze (Essig, Zucker, Salz und Senfkörner) miteinander vermengen, bis der Zucker aufgelöst ist. HINWEIS: Die Gewürzbrühe ist nicht ausreichend, um die Gurken mit der Flüssigkeit abzudecken. Der eigene Saft bildet sich im Laufe der Zeit allein im Steintopf. Geschnittene Gurken, Dill, Zwiebelringe und geriebener Meerrettich abwechselnd im Tontopf schichten.
4.Zum Schluss die Gewürzbrühe über die Gurken geben. – OPTIONAL die von mir verwendeten Gewürze mit einlegen. Der Piment macht die Gurken noch würziger, der Estragon die Gurken pikanter und feiner.
5.Den Rand des Steintopfes mit ein wenig Wasser befüllen und Deckel aufsetzten. Das Wasser bewirkt, das der Topf luftdicht verschlossen ist. Jetzt den Steintopf für circa 3 bis 4 Tage an einen kühlen Ort stellen. In dieser Zeit ein- bis zweimal den Inhalt »umrühren« (Keinen Löffel aus Metall nehmen, besser einen Holzrührer verwenden), damit auch die oben liegenden Gurken durchziehen können. Erst nach 4 bis 5 Tagen hat sich genügend eigener Saft gebildet, so dass die Gurken komplett bedeckt sind. – Nach eine Woche können die Senfgurken schon verkostet werden. (siehe Hauptbild)
HISTORIE ZUR SPREEWALDGURKE
6.Alles begann mit den slawischen Siedlern, die bereits im 7./8. Jahrhundert das grüne Kürbisgewächs im feucht-warmen Spreewald anbauten. Der Durchbruch kam allerdings erst mit den Holländern, die zu Beginn des 16. Jahrhunderts in die Gegend um Lübbenau einwanderten. Ihre Erolg war der mit den Gurkensamen, die sie mitbrachten. Bereits gegen Ende des 17. Jahrhunderts war der Gurkenanbau der wichtigste Erwerbszweig der regionalen Gemüsewirtschaft geworden. Schon in den 1870er Jahren fand Theodor Fontane, die Spreewaldgurke stehe an der Spitze der landwirtschaftlichen Produkte im Brandenburger Spreewald: »Die Spreewaldprodukte haben nämlich in Lübbenau ihren vorzüglichsten Stapelplatz und gehen erst von hier aus in die Welt«. – Im 19. und 20. Jahrhundert gelangen schließlich zwei Entdeckungen, die den Siegeslauf der Spreewaldgurke weiter ankurbelten: 1874 die Entdeckung des Lübbenauer Kaufmanns Schulz, dass die Gurke länger lagerfähig ist, wenn man sie einsticht (stichelt) und 1932 erfolgte die Sterilisierung eingelegter Gurken. – Damit waren die Spreewald-Gurken so lange haltbar, dass sie weit über die Region hinaus verkauft und gehandelt werden konnten.
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