Sauser, Bitzler, Rauscher oder Federweißer: Jede Weinregion kennt ihren eigenen Namen für den prickelnden Gruß aus der Winzerei. Gelesene Trauben werden zunächst zu Most verarbeitet, aus dem dank chemischer Vorgänge ein junger Wein wird. Etwa auf halbem Weg befinden sich die Süße, der Alkoholgehalt und das Prickeln in einer köstlichen Balance. In diesem Moment serviert der Winzer den Federweißen seinen Gästen. Für den Verkauf außer Haus füllen Weinbauern den Most meist unvergoren ab und versehen die Flasche mit einem perforierten Verschluss. Abhängig von der Temperatur während des Transports und der Lagerung schreitet die Gärung unterschiedlich schnell voran. Eben hier liegt der Clou: Wie lange der Federweißer haltbar ist, lässt sich ohne eine Kostprobe oder die fachkundige Auskunft des Verkäufers kaum beantworten.
Sobald das Getränk die optimalen Aromen und einen Alkoholgehalt von vier Volumenprozent erreicht hat, ist Federweißer gekühlt rund eine Woche haltbar. Durch die niedrige Temperatur wird der Gärungsprozess jedoch nicht gestoppt, sondern nur verlangsamt. Deshalb verändert sich der Federweiße stetig, bis die spritzige Süße einem eher faden, sauren und unangenehmen Geschmack weicht. Im Weingeschäft kann Sie das Fachpersonal aufklären, in welchem Stadium sich die angebotene Charge befindet und somit die Haltbarkeit des Federweißen einschätzen. Wenn Sie beim Discounter zugreifen, wagen Sie daheim eine Kostprobe. Wenn Sie herbe und deutlich alkoholische Noten verspüren, kühlen Sie die Flasche umgehend und genießen Sie den Inhalt sobald wie möglich. Falls der Geschmack süßem Traubensaft ähnelt, treiben Sie die Gärung durch eine warme Lagerung voran. Alternativ verlängern Sie die Haltbarkeit des Federweißen durch die Aufbewahrung im Kühlschrank.
Ja, der Zustand des Jungweines läßt sich bestimmt nicht lange erhalten, entweder es wird zum Wein oder zum Weinessig. Wie das dann schmeckt, hängt u. a. vom Fruchzuckergehalt, von der Hefebildung und von der (Lager-)Temperatur ab.