Wein dekantieren – unerwünschte Bestandteile aus Wein entfernen

Unerwünschte Bestandteile am Boden einer Weinflasche beeinträchtigen den Geschmack des Weines. Beim Dekantieren werden die Weine – üblicherweise Rotweine – von diesen Bestandteilen befreit. Sie haben häufig einen ausgeprägten Bodensatz, den man in der Fachsprache Depot nennt. Das liegt daran, dass ein solcher Wein über einen hohen Anteil an Gerb- und Farbstoffen verfügt. Je älter der Wein, desto mehr Depot ist vorhanden. Möchten Sie einen älteren Wein dekantieren, empfiehlt sich eine Dekantierkaraffe in einer schmalen Form. Kommen die im Wein enthaltenen Gerb- und Farbstoffe mit der Luft in Kontakt, können eine Oxidation derselben und damit der Verderb des Weines die Folge sein. In einer schmalen Karaffe gelängt weniger Luft an die Oberfläche, sodass das Risiko des „Umkippens“ deutlich gemindert wird.

Eine andere Dekantier-Variante ist das vorsichtige Umgießen des Weins ohne Bodensatz in eine saubere Flasche. Ein kleiner Rest des Weines verbleibt in der alten Flasche. Um in jener den Bodensatz an das Glas zu binden, wird die Flasche gegen Ende des Ausgießens ein wenig gedreht. Das zweifelsfreie Erkennen des Depots beim Wein wird durch die Benutzung einer Lichtquelle ermöglicht. Weinexperten halten die Flasche dafür vor eine Kerze. Das ist die traditionelle Vorgehensweise. Als Alternative eignen sich eine Lampe oder ein einfaches weißes Blatt Papier. Die Dekantierzeit richtet sich nach dem Alter des Weins. Bei älteren, bereits trinkreifen Rotweinen sind zumeist zehn Minuten ausreichend. Ein jüngerer, kräftigerer Wein kann bis zu zwei Stunden Zeit zum Dekantieren benötigen. Leichtes Schwenken der Karaffe beschleunigt den Dekantiervorgang. Zum besonders schonenden Dekantieren wird eine Dekantiermaschine eingesetzt.