Feinkost: Etikettenschwindel oder Delikatesse? - Tip

Feinkost: Etikettenschwindel oder Delikatesse?

Etikettenschwindel oder edle Lebensmittel?

Etikettenschwindel oder edle Lebensmittel?

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Sobald auf einem Produkt Feinkost steht, glauben wir an besonders edle Zutaten und raffinierte Geschmacksrichtungen. Doch was bedeutet Feinkost überhaupt?

Der Bundesverband der deutschen Feinkostindustrie zählt jene Produkte zu Feinkost, die „nach Art, Beschaffenheit, Geschmack und Qualität dazu bestimmt sind, besonderen Ansprüchen oder verfeinerten Essgewohnheiten zu dienen.“ Diese Definition betont zwar besondere Ansprüche der Verbraucher, lässt aber offen, welche Produkte zur Feinkost gehören und wie sie hergestellt werden.

Bei Hummer, Kaviar und Co. wird vermutlich jeder die „verfeinerten Essgewohnheiten“ unterschreiben. Aber der Bundesverband zählt auch Ketchup, Mayo und Senf dazu. „Feinkost“ ist als Begriff nicht geschützt und so kann jeder Hersteller sein Produkt so bezeichnen, wenn er den Absatz und das Prestige erhöhen will. Lediglich bei Feinkostsalaten gibt es Leitsätze: ein hoher Anteil der Grundzutat, eine abgestimmte Sauce und weitere verfeinernde Zusätze. Doch auch diese Bestimmungen sind eine Richtschnur, keine Vorschrift.

Selbst Discounter haben inzwischen eigene Feinkost-Produktlinien, die mit „Premium“, „Delikatesse“ oder ähnlich blumigen Worten beschrieben werden. Ein Verbrauchertest hat festgestellt, dass etwa bei Schinken das gleiche Produkt ohne Feinkost-Verpackung nebenan im Regal liegt, weniger kostet und mehr enthält. Was bedeutet also echte Feinkost? Als Orientierung dienen die Vorlieben des Verbrauchers selbst. Feinkost wird als seltenes und edles Produkt eingestuft, das man sich zu besonderen Anlässen gönnt. Ausgefallene Rezepte, hohe Qualität und ein besonderer Geschmack rechtfertigen auch einen erhöhten Preis.

Wenn Sie im Supermarkt oder der Feinkostabteilung einkaufen, sollten Sie also darauf achten, dass das Produkt Ihnen einen Mehrwert bietet, den andere Produkte nicht aufweisen. Lassen Sie sich dabei nicht von einer schicken Verpackung oder hübschen Botschaften ködern. Auch ein Blick auf die Zutatenliste entlarvt „falsche“ Feinkost: Je mehr Grundzutaten und je weniger Streckmittel, Zusatzstoffe und E-Nummern aufgeführt sind, desto edler ist das Produkt.
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