Antwort auf eine Frage von suha66 am 10.08.08 in kochbar-Forum
Liebe suha66,
Schlagzeilen über Pestizidbelastung in vielen Obst und Gemüsesorten sorgen oft für großes Aufsehen und verunsichern die Verbraucher. Daher verstehe ich Ihre Verunsicherung. Allerdings müssen Sie auf Weintrauben nicht verzichten.
Selbstverständlich sind Reste von Pflanzenschutzmitteln in den Lebensmitteln unerwünscht. Leider sind sie technisch nicht immer zu vermeiden. Für diese Reste gibt es gesetzlich vorgeschriebene Höchstmengen, deren Überschreitung nicht zwangsläufig gesundheitliche Risiken darstellen. Laut einer Pressemitteilung des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit überschritten im Jahr 2006 nur 5,3 % aller untersuchten Lebensmittel die Höchstmengen für Pflanzenschutzmittel. Dieser Anteil sank gegenüber dem Vorjahr. Bei den Bio-Lebensmitteln waren es sogar nur 0,6 % aller untersuchten Proben, die die Höchstwerte überschritten. Wenn Sie keine Bioware kaufen möchten, sollten Sie auf die Herkunft achten. Denn Produkte aus konventioneller Erzeugung sind meist am geringsten belastet, wenn sie aus der Region stammen und entsprechend der Saison angeboten werden. So waren Tafeltrauben aus der Türkei häufiger belastet als Ware aus Südafrika, Griechenland und Deutschland. Um Rückstände von Pestiziden zu vermindern, sollten Sie die Trauben gründlich mit kaltem Wasser abwaschen.
Bedenken Sie, dass es nicht möglich ist, sich vollkommen schadstofffrei zu ernähren. Nach derzeitiger Einschätzung spielen die Schadstoffe für die Gesundheit eine viel geringere Rolle, als oft angenommen. Das Risiko durch eine unausgewogene Ernährung krank zu werden (z.B. durch zu wenig Obst und Gemüse), ist sehr viel höher als das Risiko, das durch Schadstoffe in Lebensmitteln ausgelöst wird.
Herzliche Grüße,
Ihre Anja Corvin
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